ORAB - Optimierung des Recyclinganteils in Asphalttrag- und -binderschichten

Im europäischen Vergleich ist der österreichische Stand der Technik beim Kaltrecycling von Asphalt gut entwickelt. Beim Heißrecycling von Asphalt werden durchschnittliche Quoten erreicht, bedingt durch vergleichsweise hohe Anteile an gerundeten Gesteinsoberflächen im ausgebauten Altasphalt und durch strenge Anforderungen im Re-gelwerk an die Qualität von Asphaltmischgut für hochbelastete Stra-ßen. Die notwendige Forschung und Entwicklung (F&E) zur Hebung der Quote beim österreichischen Asphaltrecycling und zur Schaffung entsprechender Grundlagen für die Adaptierung des Regelwerks lieferte das F&E-Projekt ORAB mit folgenden Erkenntnissen.

Kurzbeschreibung

Eine ausreichende Asphaltgranulatqualität kann durch lagenweises Fräsen unter baustellenüblichen Randbedingungen erreicht werden. Für die untersuchten Asphaltbinder- und Asphalttragschichten kann ein Zugabeanteil von 60 M.-% Asphaltgranulat realisiert werden, ohne signifikant schlechtere Gebrauchseigenschaften und dadurch eine kürzere rechnerische Lebensdauer im Vergleich zur Asphaltbinder-Variante ohne Asphaltgranulat hinnehmen zu müssen. Gerundete Gesteinskörnungen im auszubauenden Asphalt wirken sich weder auf die innere Struktur des Recyclingasphalts, noch auf die untersuchten Gebrauchseigenschaften nachteilig aus. Die Zugabe von frischem Bindemittel ist maßgebend für die resultierenden Gebrauchseigenschaften und steuert Verformungs- und Ermüdungsbeständigkeit.

Ziel

Die technische Realisierung höherer Wiederverwendungsraten von in Österreich anfallenden Altasphalten ist Forschungsinhalt und Entwicklungsziel des Projektes ORAB.

Gewählte Methodik

Die praxisgerechten Gebrauchseigenschaften und die rechnerische Lebensdauer von Asphaltbinder- und Asphalttragschicht-Varianten unter Zugabe von Asphaltgranulat unterschiedlicher Qualität werden mittels prüftechnischer und analytischer Methoden bestimmt und den Eigenschaften von Asphalten ohne Asphaltgranulat gegenübergestellt.

Ergebnisse

Für die untersuchten Asphaltbinder- und Asphalttragschichten kann ein maximaler Zugabeanteil von 60 M.-% Asphaltgranulat realisiert werden, ohne signifikant schlechtere Gebrauchseigenschaften und dadurch eine kürzere rechnerische Lebensdauer im Vergleich zur Asphaltbinder-Variante ohne Asphaltgranulat hinnehmen zu müssen.

Schlussfolgerungen

Unter Beachtung der Forschungserkenntnisse ist in Österreich eine Steigerung der Recyclingquote im Heißrecycling von Asphalt möglich.

 

Projektbeteiligte

Projektleitung

Technische Universität Braunschweig, Deutschland - Institut für Straßenwesen, Univ.-Prof.Dr. Michael P. Wistuba

Projektpartner

KAB, Ing. Erich Mayrhofer

Kontaktadresse

Technische Universität Braunschweig, Deutschland
Institut für Straßenwesen
Univ.-Prof.Dr. Michael P. Wistuba
Tel.: +49 (531) 391-62062
E-Mail: m.wistuba@tu-bs.de

Dieses Projekt wurde finanziert von bmvit, ÖBB und ASFiNAG im Rahmen von VIF2012.

Weiterführende Informationen sowie den Ergebnisbericht finden Sie im Infonetz der FFG.