RA2MSES - Rail Acoustic Annoyance Monitoring Sensor System

Verkehrslärm kostet in Österreich jedes Jahr Milliarden Euro. Gerade hierzulande wurde immerhin in den letzten Jahrzehnten viel unternommen, um den Bahnlärm einzudämmen. Als Folge verursacht die Lärmbelastung durch schienengebundenen Verkehr weit weniger Belastung in der Bevölkerung als etwa der Kfz Verkehr (VCÖ, 2012). Um auch unter Bewahrung der Wirtschaftlichkeit weiterhin effiziente Maßnahmen zur Reduktion der Gesundheitsbelastung durch Lärm zu erreichen, sind gezielte Wartungs- und Verbesserungsmaßnahmen notwendig.

Kurzbeschreibung

Wegekostenrichtlinien sind ein probater Weg um Instrumente zu schaffen, die den Lärm verursachergerecht reduzieren. Technische Systeme sind bislang nur geeignet, Vorbeifahrtpegel zu messen und zu klassifizieren, aber nicht exakt zu lokalisieren und mit erforderlicher Zuverlässigkeit den Wagen und Achsen zuzuordnen.

Die Belastung des Menschen durch Eisenbahnlärm ist allerdings nicht nur über die absolute Pegelhöhe gegeben. Die A-Bewertung liefert zwar auf das menschliche Gehör angepasste Werte, kann die Störung eines Menschen durch ein bestimmtes Geräusch aber nur unzureichend abbilden.

Das Ziel von RA²MSES ist es, darauf aufbauend ein funktionstüchtiges Sensorsystem für die Einführung einer auf Echtzeitdaten basierenden Wegekostenrichtline zu entwickeln. Hierfür wird das bereits auf dem Streckennetz der ÖBB für Forschungszwecke eingesetzte akustische Monitoringsystem acramos® um eine psychoakustische Komponente erweitert.

Unter Zuhilfenahme von bereits vorhandenen Forschungsergebnissen wird das Verfahren zur Ermittlung des unbeeinflussten Wagenpegels verbessert, um auf die notwendige Zuverlässigkeit im Betrieb zu gelangen.

Methoden

Methoden, um das unbeeinflusste Spektrum einzelner Wagen zu errechnen müssen hingegen neu implementiert werden. Um die tatsächliche Lästigkeit für den Menschen berücksichtigen zu können, sollen frequenzabhängige psychoakustische Bewertungsverfahren implementiert werden, und so in das bestehende Monitoringsystem integriert werden, dass für jede Vorbeifahrt vollautomatisch ein Lästigkeitswert ermittelt wird, welcher in die Berechnung der Wegekosten einfließen kann.

Für das Kalibrieren des psychoakustischen Bewertungsverfahrens und zur Berechnung der Auswirkungen einer echtzeitbasierenden Wegekostenrichtline werden on-site Messungen auf dem Streckennetz der ÖBB durchgeführt. In einem konkreten Untersuchungsgebiet werden die Gesundheitskosten, basierend auf den Messergebnissen des Prototypen berechnet.

Die methodische Grundlage dazu bieten bestehende Lärmausbreitungs- und Kostenmodelle, die in weiten Teilen aus statistischen Verfahren bestehen. Am Ende von RA²MSES steht außerdem ein Anforderungskatalog für Sensorsysteme zur Implementierung eines auf Echtzeitdaten basierenden Immissionsabhängigen Benutzungsentgelts.

Projektbeteiligte

Projektleitung

mobimera Fairkehrstechnologien KG, DI (FH) Robert Schönauer

Projektpartner

  • psiacoustic Umweltforschung und Engineering GmbH, DI Martin Jaksch
  • TU Graz - Institut für Straßen- und Verkehrswesen, Dr. Kurt Fallast

Kontaktadresse

mobimera Fairkehrstechnologien KG
DI (FH) Robert Schönauer
Tel.: +43 (650) 84157-46 
E-Mail: robert.schoenauer@railexpertconsult.com

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms "Mobilität der Zukunft" vom BMVIT finanziert.

Weiterführende Informationen finden Sie im Infonetz der FFG.