ODIMAST - Optimierung von Anschlussstellen im Hinblick auf Kapazität und Verkehrssicherheit

Im Projekt ODIMAST (Optimierung von Anschlussstellen im Hinblick auf Kapazitätund Verkehrssicherheit) erfolgten eine wissenschaftliche Analyse des Verkehrsablaufssowie eine Ausarbeitung von Anwendungsempfehlungen hinsichtlich Leistungsfähigkeitund Verkehrssicherheit an Anschlussstellen.

Kurzbeschreibung

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Am hochrangigen Straßennetz stellen Anschlussstellen (ASt) und insbesondere Einfädelungs- und Verflechtungsbereiche sowie der Anschluss an das untergeordnete Straßennetz maßgebende Stellen für die Bemessung und Dimensionierung dar.

Unter Einbeziehung der erstellten Anschlussstellendatenbank konnten durch die Clusteranalyse Wirkungszusammenhänge zwischen den abzuwickelnden Verkehrsmengen und den vorhandenen Anschlussstellenmerkmalen gefunden werden. Es zeigte sich, dass bei höheren Verkehrsbelastungen Ausfahrtsrampenlängen kürzer als 250 m vermieden werden sollten. In der Detailanalyse von drei Anschlussstellen wurde die Relevanz einer möglichst genauen Ermittlung der Dimensionierungsbelastungen aufgezeigt. Speziell an den Knotenpunkten ist eine korrekte Abbildung der relationsfeinen Verkehrsstärken zu unterschiedlichen Verkehrsspitzenzeiten (Lastrichtungen) wesentlich. Mit einem Richtlinienvergleich von RVS und HBS wurden die unterschiedlichen Berechnungsergebnisse hinsichtlich Rückstaulängen dargelegt. Durch die Unfalldatenauswertung zeigten sich an den lichtsignalgeregelten Knotenpunkten aufgrund von signaltechnisch bedingt verträglich geführten Verkehrsströmen vermehrt Kollisionen beim Linksabbiegen.

Anhand der Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Gesamt- und Detailanalyse wurden Empfehlungen zur Ermittlung der Dimensionierungsbelastungen sowie Empfehlungen zur Leistungsfähigkeitsberechnung und zur Verkehrssicherheit ausgearbeitet und zusätzlich in einem Methodensheet zusammengefasst.

Problem

Der Verkehrsablauf am hochrangigen Straßennetz in Österreich (Autobahnen und Schnellstraßen) wird maßgeblich durch die Gestaltung und Dimensionierung der Anschlussstellen bestimmt.

Demnach besteht ein großes sowohl wissenschaftliches als auch gesellschaftliches Interesse daran, bessere Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen den Anschlussstellenmerkmalen und der Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit zu erlangen.

Gewählte Methodik

Zur Bestimmung problembehafteter Anschlussstellen wurde unter allen österreichischen Autobahnmeistereien eine Umfrage hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit durchgeführt. In einer Gesamtanalyse wurden für alle 385 österreichischen Anschlussstellen die benötigten anlagen- und nachfrageseitigen Grundinformationen und Anschlussstellenmerkmale zusammengetragen und in einer Anschlussstellendatenbank aufbereitet (Excel und ArcGIS).

Mittels statistischer Einzelanalyse und Clusteranalyse wurden sowohl die Anschlussstellenmerkmale als auch zahlreiche Merkmalskombinationen und deren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit untersucht. Darauf aufbauend erfolgte eine Detailanalyse von drei leistungsfähigkeits- und sicherheitsproblematischen Anschlussstellen mit umfangreichen Leistungsfähigkeitsberechnungen und Unfalldatenauswertungen im Bereich

  • der Hauptfahrbahn,
  • Ein- und Ausfahrten und
  • Knotenpunkte

am Anschluss an das untergeordnete Straßennetz.

Ergebnisse

Anhand der Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Gesamt- und Detailanalyse wurden Empfehlungen zur Ermittlung der Dimensionierungsbelastungen sowie Empfehlungen zur Leistungsfähigkeitsberechnung und zur Verkehrssicherheit ausgearbeitet.

Schlussfolgerungen

Mit den Projektergebnissen ist eine Qualitätssteigerung der bisherigen Praxis bei der Planung und Optimierung von Anschlussstellen im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit zu erwarten.

Projektbeteiligte

Projektleitung

IKK Kriebernegg-Kaufmann ZT-GmbH, Dr. Georg Kriebernegg

Projektpartner

TU Graz - Institut für Straßen- und Verkehrswesen, Univ. Prof. Dr. Martin Fellendorf

Kontaktadresse

IKK Kriebernegg-Kaufmann ZT-GmbH
Dr. Georg Kriebernegg
Tel.: +43 (316) 391110-12
Fax: +43 (316) 391110-6
E-Mail: g.kriebernegg@ikk.at

Dieses Projekt wurde finanziert von bmvit, ÖBB und ASFiNAG im Rahmen von VIF2012.

Weiterführende Informationen sowie den Ergebnisbericht finden Sie im Infonetz der FFG.