MAGMA - Monitoring abtragender griffigkeitsverbessernder Maßnahmen

Das Projekt MAGMA beleuchtet wirtschaftlich bedeutende abtragende Sanierungsverfahren zur nachhaltigen Griffigkeitserhöhung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Fahrbahndecken.

Kurzbeschreibung

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zur Beseitigung von Griffigkeitsmängeln auf Fahrbahnen kommt Überbauen oder Ersetzen der Deckschichte zur Anwendung. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung abtragender griffigkeitsverbessernder Maßnahmen, bei denen die oberste Fahrbahndeckschichte teilweise entfernt wird. Im Rahmen des Forschungsprojektes MAGMA wurden jene abtragenden Verfahren beleuchtet, welche kurzfristig und kostengünstiger ohne längere Behinderungen des Verkehrs eingesetzt werden können.

Im Projekt konnte die Entwicklung der Griffigkeit von 5 unterschiedlichen Verfahren zur Griffigkeitssteigerung auf 12 Testabschnitten mit unterschiedlichen Deckschichten evaluiert werden. Bei Betrachtung der Kurzzeitentwicklung der Griffigkeit nach einem Jahr zeigte besonders die Hochdruckwasserstrahlung eine rasche Abnahme der initialen Griffigkeitserhöhung. Zur Abschätzung des Langzeitverhaltens bis zum Erreichen der Lebensdauer einer Maßnahme, wurden die Messreihen unter Annahme einer linearen Griffigkeitsabnahme extrapoliert und den geltenden Grenzwerten des österreichischen Regelwerkes gegenübergestellt.

Auf den untersuchten Rampenanlagen erzielte das Schlagsternverfahren im Vergleich zu Hochdruckwasserstrahlen und Kugelstrahlverfahren die besten Ergebnisse. Auf den Testabschnitten im Tunnel zeigten Grinding und Kugelstrahlen die gleiche prognostizierte Lebensdauer von etwa 6 Jahren, das Rotationsfräsen sogar von fast 8 Jahren. Auf einer zweiten vergleichbaren Teststrecke zeigte Grinding eine nachhaltigere Wirkung in der Prognose. Das Kugelstrahlen hingegen fiel im Vergleich ab, die prognostizierte Lebensdauer war um 1,5 Jahre kürzer.

Problem

Zur kurzfristigen und kostengünstigen Behebung von Griffigkeitsmängeln der Fahrbahndecke ohne längere Behinderung des Verkehrs, werden "abtragende griffigkeitsverbesserden Baumaßnahmen angewendet. Über die Griffigkeitsentwicklung liegen jedoch keine Erfahrungen vor.

Gewählte Methodik

Auf 12 Autobahnabschnitten und Rampenanlagen mit unterschiedlichen Fahrbahndecken wurden fünf unterschiedliche abtragende Verfahren angewendet. Mittels eines intensiven Griffigkeitsmonitorings wurde die initiale Griffigkeitserhöhung sowie die Griffigkeitsentwicklung in Zeitreihen erfasst. Mittels einer Prognoserechnung wurde die Lebensdauer jeder Maßnahme abgeschätzt.

Ergebnisse

Hochdruckwasserstrahlen zeigte generell eine rasche Abnahme der initialen Griffigkeitserhöhung. Das Schlagsternverfahren erzielte auf den untersuchten Rampen im Vergleich zu Hochdruckwasserstrahlen und Kugelstrahlverfahren die besten Ergebnisse. Auf den Testabschnitten der Hauptfahrbahn zeigte Grinding und Rotationsfräsen eine prognostizierte Lebensdauer von mehr als 5 Jahren. Im Vergleich zeigt Kugelstrahlen eine eher schwankende Prognose in der Lebensdauer zwischen 4 und 6 Jahren.

Schlussfolgerungen

Zur Absicherung der Ergebnisse würde ein größeres Messstreckenkollektiv bzw. mehr Strecken, auf denen ein direkter Vergleich der Verfahren möglich ist, beitragen. Im Projekt war dies nur auf zwei Strecken möglich.

Projektbeteiligte

Projektleitung

AIT Austrian Institute of Technology GmbH, DI Johannes Gruber

Kontaktadresse

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
DI Johannes Gruber
Tel.: +43 (050) 550-6257
Fax: +43 (050) 550-6599
E-Mail: johannes.gruber@ait.ac.at

Dieses Projekt wurde finanziert von bmvit, ÖBB und ASFiNAG im Rahmen von VIF2012.

Weiterführende Informationen sowie den Ergebnisbericht finden Sie im Infonetz der FFG.