WIFAS – System zur Wirkungsfolgenabschätzung missionsorientierter Forschungsförderprogramme

Das Projekt WIFAS umfasst die Wirkungsabschätzung von Forschungsförderungsprogrammen im FTI (Forschung, Technologie, Innovation)-Bereich mittels der Erarbeitung relevanter Indikatoren und der Entwicklung angepasster Bewertungskonzepte Betrachtet werden verschiedenste Wirkungsdimensionen, wobei die Umweltwirkungen verstärkt in den Vordergrund rücken.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die Wirkungsabschätzung von Forschungsförderungsprogrammen im FTI-Bereich hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Zum einen ist ein Anstieg des Legitimationsbedarfs im Sinne der Rechtfertigung der Verwendung öffentlicher Mittel seitens der Politik zu beobachten, wodurch sich die Wirkungsanalyse FTI politischer Maßnahmen als Grundlage für eine evidenzbasierte Politikgestaltung etabliert hat. Zum anderen werden im Rahmen der wirkungsorientierten Haushaltsführung auch immer genauere Aussagen über das tatsächliche Wirkungsspektrum von FTI politischen Förderprogrammen gefordert.

Wenig untersucht sind bislang die gesellschaftsrelevanten sozialen Wirkungsspektren von FTI-politischen Programmen, wie sie etwa auch im Rahmen der Themenfelder „Personenmobilität" und „Gütermobilität" angesprochen werden – z.B. Nutzbarmachung und Zugänglichkeit des Verkehrssystems oder Sicherstellung der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen etc. – bzw. als intendierte oder auch nicht-intendierte Nebeneffekte entstehen, z.B. soziale Kohäsion und Integration durch die gemeinsame Nutzung einer Mobilitätsanwendung.

Inhalte und Zielsetzungen

Ziel der Studie WIFAS ist die Entwicklung eines Konzepts, mit dessen Hilfe sich programminduzierte, gesellschaftsrelevante, soziale Wirkungen von Förderprogrammen im Bereich der Mobilitätsforschung abschätzen lassen.

Dabei wurde den nachfolgenden Fragen nachgegangen:

  • Welche sozialen Effekte können bei diesen Programmen auftreten bzw. beobachtet werden?
  • Mit welchen Methoden und Indikatoren lassen sich diese erfassen und darstellen?
  • Wie kann der Wirkungsbeitrag der Programme eingegrenzt werden?

Methodische Vorgehensweise

Das Konzept stellt unterschiedliche Instrumente und Methoden zur Verfügung:

  • Zielkatalog,
  • Wirkungsmodell,
  • Methodenset zur Erfassung relevanter Indikatoren,
  • Überblick über relevante sekundärstatistische Datenquellen,
  • Definition der Abgrenzung von programminduzierten Wirkungsbeiträgen, etc.

Diese wurden vom Studienteam – ausgehend vom Stand der Technik im Bereich der Wirkungsfolgenabschätzung – erarbeitet und von einem breiten Kreis von FachexpertInnen validiert, durch die Fallbeispiele sowie durch einen Expertenworkshop zur kollektiven Reflexion.

Die Tauglichkeit des entwickelten Modells wurde anhand ausgewählter Beispielprojekte überprüft. Auf Basis der Erkenntnisse wurden Empfehlungen abgeleitet, wie das Programm „Mobilität der Zukunft" zu adaptieren ist, um noch positivere Wirkungen zu erzielen. Da dies einen relativ neuen Bereich in der Wirkungsfolgenabschätzung von FTI-Politik darstellt, sind auch Lerneffekte für andere FTI-Programme mit ähnlichen Zielsetzungen anzustreben.

Ergebnisse und Ausblick

Ergebnis der Studie ist ein empirisch überprüftes Wirkungsmodell, das als Grundlage für die Abschätzung der gesellschaftsrelevanten, sozialen Wirkungsdimensionen von Forschungsförderungsprogrammen im Bereich der Personenmobilität herangezogen werden kann.

Darüber hinaus galt es auf Basis der Studienerkenntnisse Empfehlungen abzuleiten, wie das Programm „Mobilität der Zukunft" in Zukunft besser ausgerichtet werden kann, um bessere Wirkungen zu erzielen.

Insgesamt führte die Studie zu einem Erkenntnisgewinn im Bereich der zunehmend an Bedeutung gewinnenden, jedoch noch wenig untersuchten, Abschätzbarkeit von sozialen Wirkungen FTI-politischer Programme (im Bereich Mobilität).

Da dies bislang auch international in akademischen Kreisen zwar diskutiert wird, aber noch nicht weit entwickelt ist, leistet die Studie einen wesentlichen Beitrag zur Erarbeitung entsprechender Wirkungsmodelle und damit zur (Weiter-)Entwicklung der Evaluierungspraxis leisten.

Publikationen

WIFAS – System zur Wirkungsfolgenabschätzung missionsorientierter Forschungsförderprogramme

Das Projekt WIFAS umfasst die Wirkungsabschätzung von Forschungsförderungsprogrammen im FTI (Forschung, Technologie, Innovation)-Bereich mittels der Erarbeitung von relevanten Indikatoren und der Entwicklung von angepassten Bewertungs-Konzepte. Betrachtet werden hierbei verschiedenste Wirkungsdimensionen, wobei die Umweltwirkungen verstärkt in den Vordergrund rücken. Mag. Peter Kaufmann, Laurenz Wolf, MSc, Mag. Alex Schubert, Dr. Alexander Neumann
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 154 Seiten

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Projektbeteiligte

Dr. Sonja Sheikh - KMU Forschung Austria Austrian Institute for SME Research

Kontaktadresse

KMU Forschung Austria Austrian Institute for SME Research
Dr. Sonja Sheikh
Tel.: +43 (1) 505 9761
E-Mail: s.sheikh@kmuforschung.ac.at