SynArea - Synergetische Flächenerschließung mit öffentlichem Verkehr und niederschwelligem Kurzstrecken-Individualverkehr

Im Projekt SynArea wurde ein neues Modell der verkehrlichen Erschließung ländlicher und suburbaner Regionen konzipiert, welches auf einem Leihsystem neuartiger Elektroleichtfahrzeuge mit reduzierten Fahrtüchtigkeitsanforderungen, einem flächendeckenden Bedarfsverkehrsangebot sowie einem auf eine Rückgratfunktion hin optimierten planmäßigen öffentlichen Verkehr basiert.

Kurzbeschreibung

Inhalte und Zielsetzungen

Im Gegensatz zu städtischen Agglomerationen, in denen eine Trendumkehr im Mobilitätsverhalten erkennbar ist (Verkehrsverlagerungen weg vom MIV hin zum Umweltverbund, rückläufige Motorisierungsgrade), bleiben periphere und suburbane Regionen die harten Nüsse einer nachhaltigkeitsorientierten Verkehrsplanung: Weder der konventionell liniengebundene öffentliche Verkehr, noch neuartige intermodale Angebote konnten hier bislang eine Breitenwirkung erzielen. Gleichzeitig sind die betroffenen Regionen hinsichtlich Bevölkerungsanteilen und verkehrsbedingten Emissionen zu relevant, als dass man die fortwährende Dominanz des MIV akzeptieren und sich rein auf ÖV-affine Gebiete konzentrieren könnte.

Methodische Vorgehensweise

Im Projekt wurde daher anhand von Beispielregionen ein umfassendes Mobilitätskonzept entwickelt, das die Stärken der einzelnen Komponenten des Verkehrssystems (Leihsystem, Bedarfsverkehr, Linienverkehr) optimal nützt. Für Leihsystem und Bedarfsverkehr wurden zudem spezifisch für die Anforderungen peripherer und suburbaner Regionen zugeschnittene Elektroleichtfahrzeuge konzipiert: Diese sind kuppelbar (Erleichterung der Wiederverteilung) und haben eine je nach vorhandenem Führerschein anpassbare Höchstgeschwindigkeit (Mobilitätsangebote für Bevölkerungsgruppen ohne Zugang zu einem eigenen Pkw; Ergänzung des Linienverkehrs).

Ergebnisse und Ausblick

Haupterkenntnis des Projekts ist, dass durch Anwendung des Konzepts ohne zusätzliche Belastung der öffentlichen Haushalte eine Verkehrsverlagerung weg vom MIV im Ausmaß von bis zu 7% sowie eine signifikante Verbesserung der Erreichbarkeitsverhältnisse ohne eigenes Auto möglich wären.

Wirkung

Sollte sich das Projekt, wie vom Team angestrebt, über mehrere Folgeprojekte bis zur Markteinführung entwickeln, bedeutete dies deutlich weniger Emissionen und Energieverbrauch sowie eine Verbesserung der Chancengleichheit und der sozialen Teilhabe. Aber auch abseits dieses Umsetzungspfades werden die veröffentlichten Projektergebnisse der forschenden und umsetzenden Community im Mobilitätsbereich als Inspiration und Datengrundlage dienen.

Umsetzung

In ersten Pilotregionen wäre ab ca. 2020 mit einer Umsetzung zu rechnen.

Das Projekt wurde mit dem VCÖ Mobilitätspreis 2015 in der KategorieForschungsprojekte ausgezeichnet.

Publikationen

SynArea – Synergetische Flächenerschließung mit öffentlichem Verkehr und niederschwelligem Kurzstrecken-Individualverkehr

Ziel des Projektes ist eine multimodale Flächenerschließung ländlicher und/oder suburbaner Regionen, die wirtschaftlicher und attraktiver ist, als die konventionelle Kombination von öffentlichem Verkehr mit Park&Ride, Bike&Ride oder Zu-/Abgang zu Fuß, und ökologisch und sozial verträglicher, als die alleinige Verwendung des motorisierten Individualverkehrs. Harald Buschbacher, Gerald Kelz, Edith Hartmann, Stefan Kirschbichler, Christian Obermayer
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 232 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleitung

Dr. Harald Buschbacher - ÖBB Personenverkehr Aktiengesellschaft

Projektpartner:innen

  • DI Christian Obermayer - komobile w7 GmbH
  • Dr. Jürgen Gugler - echnische Universittät Graz - Institut für Fahrzeugsicherheit
  • Mag. Barbara Hofleitner - Spirit Design - Innovation and Brand GmbH
  • DI DI Dr.techn. Gerald Kelz - AMSD Advanced Mechatronic System Development KG

Kontaktadresse

Dr. Harald Buschbacher/ ÖBB Personenverkehr Aktiengesellschaft
Tel.: +43 (664) 617 97 25
E-Mail: harald.buschbacher@pv.oebb.at