INNS’PAKET - Koordinierte und kooperative Zustellung von Paketen und Kleinsendungen im Großraum Innsbruck

Ziel des Projektes INNS'PAKET war die Konzeption und Analyse einer gesamtwirtschaftlich effizienten, effektiven und nachhaltigen Transportlogistik für den Tiroler Zentralraum und den innerstädtischen Bereich Innsbrucks durch Kooperation von Wirtschaft, Forschung und Verwaltung.

Kurzbeschreibung

Die Bearbeitung wurde in zwei thematische Schwerpunkte untergliedert: B2C - Lieferverkehr an Endkund:innen sowie B2B – Lieferverkehr an Gewerbe und Handel.

Für den B2C-Lieferverkehr wurden die rechtlichen, räumlichen sowie verkehrlichen Voraussetzungen zur Einrichtung eines zentralen Logistikknotens im Nahbereich hochrangiger Verkehrsträger (Straße, Schiene) im Großraum Innsbruck analysiert.

Um den B2B Lieferverkehr im innerstädtischen Bereich von Innsbruck im Sinne einer nachhaltigen City-Logistik zu optimieren, wurde anhand eines Pilotversuches im Sommer 2021 in Kooperation mit dem Unternehmen DPD die Zustellung von Sendungen mittels Lastenfahrrad inkl. Einrichtung eines zentral gelegenen Mini-Hubs getestet. Teil des Pilotversuches waren auch Variationen der Zustellmengen und -gebiete, Änderungen in den Anteilen an B2C und B2B Paketen, aber auch der Einsatz unterschiedlicher Fahrradmodelle.

Der Innovationsgehalt des Projektes ergab sich aus der umfassenden Analyse zur Schaffung eines neuartigen, organisatorischen Rahmens zur Koordination und Kooperation. Diese erfolgte unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben wie auch des konkreten Marktbedarfs sowie der Finanzierbarkeit. Dabei wurde auch die Anwendung neuer technologischer Mittel wie Blockchain-Technologien detaillierter untersucht, um Kooperationen in der Praxis umzusetzen.

Eine gebündelte Zustellung mittels eines Hubs auf der ‚letzten Meile‘ verpflichtend allen Zustellunternehmen vorzuschreiben ist rechtlich nicht durchführbar. Der Pilotversuch zur emissionsfreien Zustellung im innerstädtischen Bereich von Innsbruck zeigte jedoch, dass unter gewissen Rahmenbedingungen eine Zustellung auf der letzten Meile im dicht verbauten, innerstädtischen Gebiet insbesondere im B2C-Lieferverkehr neben zahlreichen positiven Wirkungen auch wirtschaftlich durchführbar wäre. Die im Zuge eines Folgeprojektes vorzunehmende Ausdehnung des Versuchs über einen längeren Zeitraum und ein größeres Zustellgebiet wäre der nächste logische Schritt.

Stephan Tischler, Universität Innsbruck

Wirkung

Eine im Sinne der Nachhaltigkeit optimierte City-Logistik reduziert nicht nur Emissionen, sondern stärkt durch die Flexibilität gegenüber herkömmlichen Zustellfahrzeugen auch die regionale Wirtschaft sowie den Service für Endkund:innen. Neben positiven Effekten auf die Verkehrssicherheit eröffnen sich durch flexible Arbeitszeitmodelle auch Chancen für den Arbeitsmarkt.

Paket wird in weißes Lastenfahrrad mit der Aufschrift INNS'PAKET gepackt.
Beladung des Lastenfahrrads (Xvise innovative logistics GmbH)

Umsetzung

Das Interesse an den Ergebnissen des Pilotversuches war sowohl auf Seiten von Zustellunternehmen als auch der lokalen Wirtschaft und letztlich der Politik überraschend hoch, sodass eine Fortsetzung des Projektes mit einem räumlich wie zeitlich ausgedehnten Pilotversuch mehrfach angeregt wurde.

Die Finanzierung eines Folgeprojekts in ähnlicher Konstellation für den angrenzenden ländlichen Raum wäre jedoch im Hinblick auf die erzielbaren Erkenntnisse aufgrund der im Vergleich zum urbanen Umfeld deutlich schlechteren Datenlage ebenso erforderlich und wird weiter angestrebt.

Projektbeteiligte

Projektleitung

  • DI Dr. Stephan Tischler, Universität Innsbruck – Institut für Infrastruktur, Arbeitsbereich Intelligente Verkehrssysteme

Projektpartner:innen

  • Amt der Tiroler Landesregierung - Sachgebiet Verkehrsplanung,
  • Wirtschaftsuniversität Wien - Institut für Zivil- und Zivilverfahrensrecht
  • Xvise innovative logistics GmbH

Das Projekt wurde im Rahmen des FTI-Programms „Mobilität der Zukunft" durch das Bundesministerium für Klimaschutz gefördert.