IND4LOG4 - Industrie 4.0 und ihre Auswirkungen auf die Transportlogistik

Die F&E-Dienstleistung IND4LOG4 untersucht die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Transport- und Logistik­sektor sowohl aus einer praxisnahen als auch aus einer wissenschaftlich fundierten Pers­pektive, wobei die außenwirtschaftlichen Verflechtungen Österreichs in besonderer Weise berücksichtigt werden. Die Untersuchung soll eine geeignete Grundlage zur Erarbeitung differenzierter Handlungs- und Strategieempfehlungen für die FTI- und Verkehrspolitik liefern.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Industrie 4.0 bezeichnet die Digitalisierung der industriellen Produktion, die tiefgreifende Veränderungen im Transport- und Logistikbereich mit sich bringen wird. Der Begriff Industrie 4.0 umschreibt eine neue Art der Organisation von Produktion über den ganzen Produktlebenszyklus hinweg. Zentrales Element ist dabei die intelligente Vernetzung von:

  • Produkten
  • Maschinen
  • Objekten und dem
  • IKT-System mit dem Menschen im Produktionsprozess.

Die einhergehende Digitalisierung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Produktion effizienter zu gestalten: Die Vernetzung erlaubt nicht nur optimierte Produktionszeiten und Wartungszyklen, sondern ermöglicht auch die kostengünstige Produktion kleiner individualisierter Stückzahlen. Die Neuordnung des Produktionssystems wird aufgrund dieser grundlegenden Umwälzungen oft als vierte Stufe der industriellen Revolution bezeichnet.

Inhalte und Zielsetzungen

Aufgrund der engen Verflechtungen zwischen Industrie und Logistik ist zu erwarten, dass es auch im Logistikbereich zu tiefgreifenden Veränderungen kommen wird. Die Untersuchung widmete sich daher den Herausforderungen und Chancen, die sich aus den oben genannten Veränderungen für den Logistikbereich ergeben.

Methodische Vorgehensweise

Die Auswirkungen auf die Logistik mit einem besonderen Blick auf grenzüberschreitende Transaktionen wurden sowohl nachfrage- als auch angebotsseitig, auf der makroökonomischen, branchenspezifischen und unternehmensspezifischen Ebene beleuchtet. ExpertInneninterviews wurden vorwiegend qualitative Aspekte der künftigen Nachfrage (seitens der Industrieunternehmen) nach beziehungsweise dem Angebot (von Seiten der Transport- und Logistikunternehmen) von Transport- und Logistikdienstleistungen behandelt. Ein spezieller Fokus lag hierbei auf:

  • potentiellen neuen Geschäftsmodellen
  • Last-Mile Lösungen
  • City-Logistik und
  • der Organisation von Supply-Chains

Die Erkenntnisse aus den ExpertInneninterviews wurden zusätzlich anhand einer standardisierten Befragung von rund 200 Transportunternehmen auf ihre branchenweite Gültigkeit hin überprüft. Die durch die Interviews gewonnenen Erkenntnisse wurden zudem in Fallstudien zu Industrie- sowie Transport- und Logistikunternehmen weiter vertieft.

Nachfrageseitig wurden Szenarien hinsichtlich der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft abgeleitet, die zur Abschätzung der Effekte auf die Produktion einzelner Branchen in Österreich und zentraler Handelspartner (insbesondere Mittelosteuropa) behilflich waren. Die Produktionseffekte wurden wiederum zur quantitativen Schätzung der Transportvolumina verwendet.

Ergebnisse und Ausblick

Industrie 4.0 wird in den kommenden Jahren die Entwicklung der mitteleuropäischen Industrie, aber auch der Logistik- und Transportwirtschaft prägen. Daraus ergeben sich Chancen (Österreich als mitteleuropäischer Logistik-Hub, effizient und ökologisch eingesetzte Transportmittel etc.), aber auch Risiken (Digitalisierung bietet vermehrt Rationalisierungsoptionen, Arbeitsplatzverlustrisiko niedrig Qualifizierter steigt etc.).

Die hier angebotene Betrachtung der Effekte auf einer Makro-, Branchen- und Unternehmensebene erlaubt es, genau diese Abwägung von Chancen und Risiken transparent und fokussiert darzustellen. Dies bildet eine geeignete Grundlage zur Erarbeitung differenzierter Handlungs- und Strategieempfehlungen für die Wirtschafts- und Verkehrspolitik, flankiert von Überlegungen zu sozial-, bildungs-, gender- und standortpolitischen Maßnahmen.

Erste Zwischenergebnisse zeigen auf, dass es wichtig ist, die Integration des Systems Bahn in eine digitalisierte und/oder automatisierte Zukunft im Güterverkehr und in der Transportlogistik voranzutreiben.

Publikationen

IND4LOG4 Industrie 4.0 und ihre Auswirkungen auf die Transportwirtschaft und Logistik

Die Studie IND4LOG4 untersuchtedie Auswirkungen von Industrie 4.0 auf den Transport- und Logistiksektor sowohl aus einer praxisnahen als auch aus einer wissenschaftlich fundierten Perspektive analysieren, wobei die außenwirtschaftlichen Verflechtungen Österreichs in besonderer Weise berücksichtigt wurden. Das Ziel der Untersuchung war eine geeignete Grundlage zur Erarbeitung differenzierter Handlungs- und Strategieempfehlungen für die Wirtschafts- und Verkehrspolitik liefern zu können. Mag. Wolfgang Lueghammer, Mag.(FH) Wilhelm Schachinger, Mag. Dr. Wolfgang Schwarzbauer, et al.
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 117 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleitung

Dr. Wolfgang Schwarzbauer, Oesterreichische Kontrollbank AG

Projektpartner:innen

  • WU-Wien - Institut für Transportwirtschaft und Logistik,
  • WU Wien – Institut für Betriebswirtschaftslehre des Außenhandels

Kontaktadresse

Österreichische Kontrollbank AG
Mag. Dr. Wolfgang SCHWARZBAUER
Tel.: +43 (1) 531 27-2566
E-Mail: wolfgang.schwarzbauer@oekb.at